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Live aus dem Kloster Banz: Smarte Photovoltaik auf Schweizer Art
(Source: Photovoltaik, 2015-03-04)
International boomt die Photovoltaik – auch weil netzferner
Solarstrom zu Dieselstrom konkurrenzfähig wird. Bei der
Eroberung dieser Märkte hilft der BSW-Solar mit seinem
internationalen Investorenleitfaden. In der Strategie für den
Heimatmarkt denken die Schweizer den Deutschen voraus.
Thomas Nordmann ist ein eidgenössisches Urgestein der
Photovoltaik. Beim PV-Symposium in Bad Staffelstein rechnete er
vor, wie der Pro-Kopf-Energieverbrauch vor allem mit Solarstrom zu
decken wäre. Eine schlaue Kombination aus Energieeffizienz,
Wärmepumpe, zeitlicher Verlagerung von Stromfressern wie
Warmwasser und Waschmaschine in den Tag, kleinen Batteriespeichern
und Elektromobilität soll das möglich machen. Nordmann
sieht in einem derart systemischen Ansatz die
„smartere“ Lösung als die Abhängigkeit von
Einspeisevergütungen.
Schweizer Energiewende mit Sonne und Wasserkraft
Mit 3,5 bis vier Kilowatt Photovoltaikleistung pro Kopf würde
genug Energie für Strom, Wärme und Mobilität
gewonnen. „Das Winterloch kann mit südorientierten
senkrechen Modulen teilweise überbrückt werden“,
analysierte Nordmann. Für den verbleibenden saisonalen
Stromspeicherbedarf von 15 Prozent des Gesamtverbrauchs stehen die
schweizerischen Speicherkraftwerke bereit.
Eine Perspektive für internationale Geschäftsmodelle
eröffnete Jan Knaack vom BSW-Solar. Der Verband hat einen
„PV Investor Guide“ zu den Auslandsmärkten der
Photovoltaik veröffentlicht: vom Eigenverbrauch über
Net-Metering und Stromlieferung bis zu Hybrid-Inselnetzen und
Leasing. Exemplarische Wirtschaftlichkeitsrechnungen aus El
Salvador, den USA, Mexiko und Uganda sind ebenso enthalten wie
Beispielrechnungen unter verschiedenen Rahmenbedingungen für
Energiepreise und Zinskosten.
Solarstrom schlägt Diesel
Eines dieser Geschäftsmodelle analysiert Philipp Blechinger
vom Reiner Lemoine Institut aus Berlin, nämlich
PV-Diesel-Hybrid-Systeme. Das Marktpotential liegt in Regionen mit
starker Einstrahlung und regelmäßig laufenden
Dieselkraftwerken, also in netzfernen Gebieten und auf Inseln.
Kapazitäten über 1.000 Megawatt befinden sich in
Indonesien, auf den Philippinen, in Brasilien und in Saudi-Arabien.
Blechinger urteilte: „Solarstrom muss billiger als 20 Cent je
Kilowattstunde sein, um ohne Förderinstrumente eine attraktive
Alternative zu großen Dieselkraftwerken darzustellen. Ab
einem Ertrag von 1.000 Kilowattstunden pro Kilowatt Anlagenleistung
erreicht die Photovoltaik dieses Kostenlimit.“
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