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Live aus dem Kloster Banz: Speicherkosten werden schnell sinken
(Source: Photovoltaik, 2015-03-05)
Live aus dem Kloster Banz: Speicherkosten werden schnell sinken
Lithium-Ionen-Zellen aus Japan und Deutschland halten am
längsten, analysierten Forscher vom KIT aus Karlsruhe.
Für die Anwender bleibt die Qualität bisher nicht
transparent. Kritischer Punkt sind Sicherheitsrisiken, die durch
neue Leitfäden und eine technische Norm geschlossen werden
sollen.
„Die von der Photovoltaik her bekannte Lernkurve kann man auf
Lithium-Ionen-Zellen übertragen“, sagte Winfried
Hoffmann, ein Pionier der deutschen Solarindustrie. Hoffmann
schätzt, dass bei steigender Produktionsmenge die
Herstellkosten immer weiter sinken. Für Ende der 2020er-Jahre
prognostiziert er Kosten von nur noch neun bis zehn Cent für
das Speichern einer Kilowattstunde Strom, wenn der Batteriemarkt
wie erwartet weiter wächst.
Bei ebenfalls zu erwartenden Erzeugungskosten für Solarstrom
von sechs bis neun Cent ergeben sich Kosten von 15 bis 19 Cent pro
Kilowattstunde gespeichertem Solarstrom. Das sei vergleichbar mit
Stromgestehungskosten aus neuen Großkaftwerken mit fossilen
oder nuklearen Brennstoffen. Allerdings könnten Photovoltaik
und dezentrale Stromspeicher die Kosten für Stromleitungen
deutlich senken, wie Hoffmann betonte.
Euphorie bei Speichern gedämpft
Andreas Gutsch vom KIT in Karlsruhe stimmte dieser Prognose zu:
„Bei einem Batteriesystem guter Qualität kostet das
Speichern heute etwa 35 Cent pro Kilowattstunde. In zwei bis drei
Jahren erwarte ich nur noch 20 Cent.“
Aus technischer Sicht musste Gutsch die Euphorie der
Speicherbranche allerdings bremsen. Die angeblich sicheren
Lithium-Eisenphosphat-Zellen seien ein Mythos des Marketings.
„Diese Zellen sind physikalisch nicht sicherer“, warnte
er. „Sie reagieren im Schadensfall nur langsamer.“ Am
KIT wurden fast sämtliche für stationäre Anwendung
verfügbare Zellen gemessen. Sein Fazit: „Die
Zyklenfestigkeit ist furchtbar breit aufgefächert. Die Preise
haben nichts zu tun mit der Performance. Für die Kunden ist
das sehr intransparent“.
Bei den am KIT untersuchten Speichersystemen für
Photovoltaikanlagen seien viele bezüglich
Leistungsfähigkeit und Sciherheit nicht ihr Geld wert,
urteilte Gutsch. Für Anwender und Fachbetriebe gab er den
Tipp: „Achten Sie darauf, dass an dem Produkt ein namhafter
Hersteller beteiligt ist, der auch auf anderen
Geschäftsfeldern aktiv ist. Solche Hersteller können es
sich nicht erlauben, unausgereifte oder fehlerhafte Produkte zu
verkaufen.“
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